Themenauswahl:
Orale Chirurgie für Wurzelspitzenresektion und Weisheitszahn Entfernung sowie Zahnextraktionen
Hier finden Sie alles um die chirurgischen Maßnahmen in einer zahnärztlichen Praxis. Die häufigsten Operationen in der oralen Chirurgie betreffen natürlich verlagerte Zähne, wie die Weisheitszahn Entfernung und die Wurzelspitzenresektion. Aber auch schwierige Zahnextraktionen nach abgebrochen Zähnen sind alltäglich.
Wurzelspitzenresektion in der Oralen Chirurgie
Die Wurzelspitzenresektion (WSR) hat sich seit ihrem systematischen Ausbau in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts zu einem Standardverfahren der operativen Therapie bei chronischer Entzündung im Bereich der Zahnwurzel entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Erhaltungsversuch des erkrankten Zahnes. Die Erfolgsaussichten sind dabei von der Größe des Entzündungsherdes und dessen Lage abhängig. In vielen Fällen kann der Zahn auf längere Zeit hin gerettet werden.
Das Ziel der WSR besteht darin, die Schwachpunkte der konventionellen Wurzelbehandlung zu beseitigen und den Wurzelkanal bakteriendicht zu versiegeln.
Die Spitze der Wurzel wird völlig entfernt und das umgebende Gewebe ausgeschält. Wegen seiner meist zahlreichen Verzweigungen und Seitenkanälchen ist eine klassische Wurzelbehandlung hier oft nicht zielführend. Der bakteriendichte Kanalabschluß wird durch eine Wurzelkanalfüllung gewährleistet. Diese kann von der Zahnkrone aus, oder wenn der Wurzelkanal von der Krone aus nicht zugänglich ist, von der Wurzel aus durchgeführt werden. Als Füllungsmaterial finden vor allem Stifte aus Guttapercha in Verbindung mit erhärtenden Wurzelfüllmassen auf Kunstharzbasis Verwendung.
Operationsablauf WSR
In der Regel wird eine sogenannte WSR in örtlicher Betäubung durchgeführt. Durch diese wird die Schmerzempfindung ausgeschaltet, ein Druckgefühl bleibt jedoch während des Eingriffes spürbar. Nun wird die Schleimhaut vom Knochen abgelöst und die Wurzelspitze mit Hilfe eines Spezialbohrers freigelegt. Anschließend wird die Wurzelspitze abgetragen und der Entzündungsherd oder eine eventuell vorhandene Zyste entfernt. Nach Erweiterung der dünnen Kanäle im Bereich der Wurzelspitze mit speziellen Ultraschallgeräten können diese mit speziellem Füllungszement abgedichtet werden. Danach wird dessen Dichtheit überprüft und die Schleimhaut vernäht.
Nach der Operation kommt es zum Auftreten einer Schwellung. Diese kann bis zum dritten Tag nach der Operation zunehmen. Bedingt dadurch kann auch die Öffnung des Mundes erschwert sein. Weiters kann die Körpertemperatur ansteigen, Und es kann postoperativ zum Auftreten eines „blauen Fleckes" (Hämatom) im Bereich der Wange bzw. des Unterkiefers kommen.
Wie bei allen operativen Eingriffen sind Nachblutungen und Wundheilungsstörungen möglich. Als vorbeugende Maßnahme ist eine Behandlung mit Zahnlaser sinnvoll.
Was Sie nach einer Wurzelspitzenresektion beachten sollten:
- bitte am Operationstag und am folgenden Tag nicht rauchen, keinen Alkohol & keinen Bohnenkaffee trinken
- körperliche Anstrengungen minimieren, wenig sprechen
- die Lippe &. Wange auf der operierten Seite so oft wie möglich mit feuchtkalten Umschlägen kühlen, Wärme vermeiden
- nur flüssige und weiche Nahrung zu sich nehmen, jedoch keine heiße Speisen und Getränke, keine Milch oder Mehlspeisen essen
Verlagerte Weisheits Zähne - Weisheitszahnentfernung
Erreicht ein Zahn bzw. Weisheitszahn nach abgeschlossenem Wurzelwachstum die Kauebene nicht, liegt eine sogenannte Retention vor, man nennt so etwas auch: verlagerte Zähne. Solche Zähne, welche zum teil noch von Zahnfleisch überdeckt sind können sich entzünden - meist durch Speisereste - und dadurch starke Schmerzen und eine Schwellung verursachen. In diesem Fall ist es häufig notwendig die retinierten Zähne operativ zu ziehen, also eine Weisheitszahnentfernung durchzuführen.
Unter den möglichen Ursachen für eine Zahnretention (verlagerter Zahn) kommt dem Platzmangel die größte Bedeutung zu. Betroffen sind in erster Linie die zuletzt durchbrechenden Weisheitszähne, prinzipiell können aber auch andere Zähne betroffen sein.
Mitunter können auch Zahnverwachsungen, Tumore, Infektionen und posttraumatische Zustände ein mechanisches Durchbruchshindernis darstellen.
Wie läuft eine operative Zahnentfernung ab?
In der Regel werden verlagerte Zähne unter örtlicher Betäubung entfernt, da man Weisheitszähne nicht einfach so ziehen kann. So wird die Schmerzempfindung ausgeschaltet, ein Druckgefühl während des Eingriffes bleibt jedoch bestehen. Nun wird die Schleimhaut vom Knochen abgelöst und der verlagerter Zahn mit Hilfe eines speziellen Bohrers freigelegt und gleich gezogen.
Nach der Operation kommt es naturgemäß zum Auftreten einer Schwellung. Diese kann bis zum dritten Tag nach der Operation zunehmen. Bedingt dadurch kann auch das Öffnen des Mundes erschwert werden. Nichtsdestotrotz sollten intensive Mundöffnungsübungen durchgeführt werden. Weiters kann die Körpertemperatur ansteigen. Schmerzen im Bereich des entfernten Zahnes können auftreten, aber mit Schmerzmitteln sehr gut beherrscht werden.
Was ist nach einer Zahnoperation zu beachten und ist mit Schmerzen zu rechnen?
Vermeiden Sie nach einer Zahnoperation bzw. Weisheitszahnentfernung alles was Ihren Kopf "rot" macht ! Das bedeutet keine körperlich anstrengenden Arbeiten, kein Sauna- oder Solariumsbesuch und natürlich auch kein Sport!
Bitte am Operationstag und am darauf folgenden Tag:
- kein Nikotin, keinen Alkohol & keinen Bohnenkaffee trinken
- körperliche Anstrengungen vermeiden, wenig sprechen
- die Lippen & Wange auf der operierten Seite so oft wie möglich mit feuchtkalten Umschlägen kühlen, Wärme vermeiden!
- nur flüssige und weiche Nahrung zu sich nehmen, jedoch keine heiße Speisen und Getränke, keine Milch und Mehlspeisen
- nach dem Essen mit kühlem Salbeitee nachspülen und falls möglich Zähne putzen!
- Auftreten von Schmerzen ist natürlich möglich und ist aber mit Schmerzmittel gut zu beherrschen.
Vollnarkose
Sie wird bei Eingriffen, bei denen eine örtliche Betäubung nicht ausreichend ist, eingesetzt. Auf Wunsch können wir bei Patienten mit sehr großen Ängsten eine Vollnarkose durchführen. Auch bei behinderten Menschen oder behandlungsunwilligen Kindern kann diese Maßnahme sinnvoll sein.
Bei einer Vollnarkose schlafen Sie während der gesamten Zeit des Eingriffs. Kurze Zeit danach wachen Sie wieder auf und können wenige Stunden später die Klinik verlassen. Danach soll Sie eine Begleitperson nach Hause bringen, denn das eigenständige Lenken eines Fahrzeuges ist noch nicht möglich. Bitte beachten Sie, dass Sie acht Stunden vor dem Eingriff nüchtern (keine Nahrungsmittel, keine Flüssigkeiten) bleiben müssen. Wir informieren Sie gerne über die nötige interne Freigabe und die Befunde, die eine Vollnarkose erfordert.